Retrobrite
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Hat das schonmal jemand von euch versucht?
Wie problematisch ist es denn das H2O2 zu bekommen? Habe mal versucht im Internet zu recherchieren, scheint irgendwie leicht reglementiert zu sein.
Wie es mit den anderen Zutaten ist habe ich noch gar nicht gekuckt...
Wie problematisch ist es denn das H2O2 zu bekommen? Habe mal versucht im Internet zu recherchieren, scheint irgendwie leicht reglementiert zu sein.
Wie es mit den anderen Zutaten ist habe ich noch gar nicht gekuckt...
- Lustique
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Guck am besten mal hier nach. Da gab es eine Diskussion über Retr0bright. Ansonsten würde ich mich mal bei GH umgucken, da gab es meines Wissens nach mehrere Threads zu. Bezüglich der Beschaffung: Ich denke mal, so was sollte man in einer Apotheke bekommen können. Oder guck mal in einem Baumarkt oder einem "Tiergeschäft" (Fressnapf, oder so vielleicht) nach. H2O2 ist oft das, was man in Oxydatoren kippt, und man bekommt da auch teilweise recht hoch konzentriertes Zeug, soweit ich weiß. Und ich glaube es ist auch keine schlechte Sache, das man da nicht so leicht dran kommt...
Spoiler:
- Azrael
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Ich hab mal probiert es selber nachzubauen. war die reinste Schweinerei, ich kann nur jedem davon abraten! Und das fertige Retrobryte kann man nirgendwo kaufen weil es nicht versendet werden kann wegen Chemikalien etc.
Bitte bedenkt das das ganze selbst wenn ihr die ganzen komischen Zutaten bekommt das das ganze auch nur klappt wenn ihr das Keyboard mit aufgetragener mixtur mit Schwarzlicht bestrahlt.
Bitte bedenkt das das ganze selbst wenn ihr die ganzen komischen Zutaten bekommt das das ganze auch nur klappt wenn ihr das Keyboard mit aufgetragener mixtur mit Schwarzlicht bestrahlt.
- kint
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topic ist grad im Spy aufgetaucht, deswegen poste ich mal: H2O2 ist Wasserstoffperoxyd, oder Wasserstoffsuperoxyd.
Da ranzukommen ist nicht wirklich schwer, weil es Haarfärbe/bleichmittel eingesetzt wird, daher der deutsche Ausdruck: Wasserstoffblond. Gängige Konzentration ist dafür wohl ~3%, und erst bei den höheren Konzentrationen wird es kniffliger, wohl auch weil es dann explosiv sein kann, und unter anderem deswegen auch als Rakentreibstoff eingesetzt wurde, zur Sprengstoffherstellung dienen kann, etc.
Relativ gängig für einen Privatmann ist eine maximal 30% Lösung, diese bekommt man in Apotheken, echten Drogerien (keine Drogeriefachmnärkte ala Schlecker etc...) und wie gesagt als Oxydator in Tierhandlungen mit Aquaristikabteilung.
Alles drüber wird dann etwas knifflig, braucht man aber auch nicht wirklich.
Da ranzukommen ist nicht wirklich schwer, weil es Haarfärbe/bleichmittel eingesetzt wird, daher der deutsche Ausdruck: Wasserstoffblond. Gängige Konzentration ist dafür wohl ~3%, und erst bei den höheren Konzentrationen wird es kniffliger, wohl auch weil es dann explosiv sein kann, und unter anderem deswegen auch als Rakentreibstoff eingesetzt wurde, zur Sprengstoffherstellung dienen kann, etc.
Relativ gängig für einen Privatmann ist eine maximal 30% Lösung, diese bekommt man in Apotheken, echten Drogerien (keine Drogeriefachmnärkte ala Schlecker etc...) und wie gesagt als Oxydator in Tierhandlungen mit Aquaristikabteilung.
Alles drüber wird dann etwas knifflig, braucht man aber auch nicht wirklich.
- kbdfr
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Ich hatte bei meiner Apotheke H2O2 bestellt.
Zum Glück konnte ich die Flasche (ein Liter, 43,3 %) nicht gleich abholen.
Sie wäre sonst bei mir und nicht im Hinterzimmer der Apotheke explodiert.
Samt Riesensauerei und Feuerwehreinsatz, aber glücklicherweise ohne Personenschaden.
Offenbar war nicht beachtet worden, dass ein Spezialverschluss mit Druckausgleich notwendig ist.
Ich rate also zur Vorsicht mit dem Zeug.
Zum Glück konnte ich die Flasche (ein Liter, 43,3 %) nicht gleich abholen.
Sie wäre sonst bei mir und nicht im Hinterzimmer der Apotheke explodiert.
Samt Riesensauerei und Feuerwehreinsatz, aber glücklicherweise ohne Personenschaden.
Offenbar war nicht beachtet worden, dass ein Spezialverschluss mit Druckausgleich notwendig ist.
Ich rate also zur Vorsicht mit dem Zeug.
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also von dem was ich gehört habe ist es problematisch Anleitungen ins Netz zu stellen wie und wo man sich das Zeug besorgen kann...
- Azrael
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Das ganze Risiko und die Mühe rechtfertigt den Aufwand kaum. Mal ganz abgesehen davon das es keine Garantie gibt das es auch wirklich funktioniert. Bedenkt wie gesagt das ihr auch extra eine UV Lampe kaufen müsst die das Teil mindestens 10 Stunden lang GLEICHMÄßIG bestrahlt. Wenn nicht habt ihr nachher ein Keyboard das zur Hälfte Weis und auf der anderen Hälfte immer noch genau so gilbig ist.
Ich würde wirklcih dazu raten klassische Methoden der Reinigung zu wählen.
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- Icarium
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Die machen aber das Gelb nicht weg.
Aber danke fuer die Hinweise ich denke es ist kompliziert und gefaehrlich genug, dass etwas Abschreckung nicht schadet.
Aber danke fuer die Hinweise ich denke es ist kompliziert und gefaehrlich genug, dass etwas Abschreckung nicht schadet.
- kint
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Aus dem Grund wird wohl nur <35% an Privatpersonen abgegeben, ein Drogist meinte auch dass sie früher 35% hatten, mittlerweile nur noch 30% geliefert bekommen. Vorsicht ist bei Chemikalien sowieso immer geboten !kbdfr wrote:...Zum Glück konnte ich die Flasche (ein Liter, 43,3 %) nicht gleich abholen. ...Ich rate also zur Vorsicht mit dem Zeug.
Es ist ja frei erhältlich. ist in haufenweise anderen Substanzen enhalten als Bleichmittel, Zusatz etc. Nur weil ausgerechnet Deutschland ne Terrorzelle mit Wasserstoffbombe hatte geht das wieder durch die Decke.mintberryminuscrunch wrote:also von dem was ich gehört habe ist es problematisch Anleitungen ins Netz zu stellen wie und wo man sich das Zeug besorgen kann...
Ich bin offen für Vorschläge. Ich begrüße alles was einfach zu handhaben und erfolgversprechend ist - denn grundsätzlich bekomm ich keinen Kick von gefährlichen SubstanzenAzrael wrote:Das ganze Risiko und die Mühe rechtfertigt den Aufwand kaum. ... ...Ich würde wirklich dazu raten klassische Methoden der Reinigung zu wählen.
Wer nicht weiss was er tut, oder auch keinen Bock hat sich damit zu befassen sollte die Finger von etwas lassen, das gilt für so ziemlich alles, auch wer ne Deckenlampe aufhängt kann damit nen Wohnungsbrand auslösen trotzdem holt kaum jemand dafür nen Elektriker.Azrael wrote:Die machen das Gelb nicht komplett weg, nein. Aber zumindest steckt man die Wohnung damit nicht in Brand
Ich bin ganz eindeutig gegen Regulierungswut - gesunder Menschenverstand und Vorsicht des einzelnen sollte ausschlaggebend sein. Ganz subjektiv hab ich das Gefühl dass wir uns als Gesellschaft immer mehr in Watte packen und dabei den kontrollierten Umgang mit Gefahren verlernen, aber das driftet wohl ab.
- Azrael
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Cilit Bang als Grundreinigung, das kannst du gefahrlos für alles verwenden.kint wrote:Ich bin offen für Vorschläge. Ich begrüße alles was einfach zu handhaben und erfolgversprechend ist - denn grundsätzlich bekomm ich keinen Kick von gefährlichen SubstanzenAzrael wrote:Das ganze Risiko und die Mühe rechtfertigt den Aufwand kaum. ... ...Ich würde wirklich dazu raten klassische Methoden der Reinigung zu wählen.
Wenn du festsitzenden Schmutz hast, oder Notizen mit Edding etc: Nagellackentferner mit Aceton (gibts in jeder Drogerie). Aber vorsichtig benutzen, denn der kann auch Plastik wegschmirgeln, oder Label etc!
- Icarium
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Aceton ist schon der klassische ABS Test, weil es das aufloest und PBT nicht. Da sollte man wirklich sehr vorsichtig sein, alle doubleshot caps kann man damit schonmal nicht reinigen.
- Azrael
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sag ich ja, nicht für stellen nutzen wo Schriften etc sind.
Keys kannst du aber auch wunderbar saubermachen indem du sie in einem eimer voll warmen Wasser mit viel Pril wäscht.
Mit Doubleshots hab ich das allerdings noch nicht probiert, ka ob die besonders empfindlich sind was das angeht.
Keys kannst du aber auch wunderbar saubermachen indem du sie in einem eimer voll warmen Wasser mit viel Pril wäscht.
Mit Doubleshots hab ich das allerdings noch nicht probiert, ka ob die besonders empfindlich sind was das angeht.
- kint
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Hier scheint ein Missverständnis vorzuliegen, Retrobright ist nicht zum Säubern sondern zum Bleichen von Plastik gedacht.Azrael wrote:...Cilit Bang als Grundreinigung, das kannst du gefahrlos für alles verwenden.
Wenn du festsitzenden Schmutz hast, oder Notizen mit Edding etc: Nagellackentferner mit Aceton (gibts in jeder Drogerie)....
Säubern kann man wunderbar mit maximal 60°C heissem Wasser, Spülmittel, Isopropanol, Brennspirtus, Gebissreiniger, Waschmaschine, geschirrspüler, etc, je nach schwere vom Schmutz und Art der Oberfläche.
Aceton ist kritisch. Es ist auch sehr leicht brennbar, und es ist ein Kontaktgift, es wirkt über die Haut und als Dampf über die Atemwege. Auf jeden fall auch Handschuhe tragen - kann unter anderem Leberschäden hervorrufen.
Viel wichtiger aber... es löst ABS plastik zb generell an.
D.h. es ist im Grunde für den Großteil der Gehäuse nicht und generell nicht für Double Shot Tastenkappen geeignet.
Wenn man Aceton einfach auf ABS abdampfen lässt löst es die Oberfläche an wie hier zu sehen, die Schliere ist kein Schmutz, es ist angelöstes Plastik. Geht umso verheerender wenn man dabei noch reibt.
Das Problem um das es bei retrobright geht ist das vergilben des Plastik aufgrund von UV Einstrahlung. Das dringt in die obersten Schichten ein und ist auch mit Schrubben nicht zu entfernen. Die folgenden Kappen sind eingeweicht, in der Maschine bei 60°C gewaschen, mit Spiritus entfettet und trotzdem noch gelb. Bis auf die eine "referenzkappe" in der mitte, dazu mehr im nächsten post....
Last edited by kint on 27 Jun 2012, 20:34, edited 1 time in total.
- kint
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Ich teste gerade verschiedene Bleichmittel.
Ausgangsmaterial: 2 weitgehend identisch vergilbte Sets von PBT kappen, die untere Reihe mit den dunkleren Buchstaben wird verwendet, Einwirkzeit jeweils 24 Stunden:
Erster Versuch waren 30g "mega oxy Hemdenweiss" Pulver auf 300ml Wasser. Im Vergleich zur Textilempfehlung auf der Dose (30g auf 4L) eine sehr kräftige Mischung:
aufgehellt, vor allem die weisse Kappe hat profitiert. Dennoch noch nicht wirklich überzeugend.
Zweiter Versuch, 30% H2O2 pur im Glas mit den Kappen. :
die weisse Kappe ist wieder reinweiss und hat auch keinen erkennbaren Unterschied zur Unterseite mehr. Bei den grauen Kappen ist der Effekt nicht ganz so stark, aber doch eine leichte Verbesserung erkennbar. Evtl sind die grauen Kappen auch nicht *nur* vergilbt. Als Foto nicht einfach wiederzugeben.
Erster Eindruck für mich:
Reines H2O2 funktioniert auch ganz gut, bewölktes Tageslicht langt, die ganze Mixtur war bei den nicht beschrifteten Kappen nicht nötig. Als nächstes folgt Dan chlorix 50% verdünnt, und dann pur.
Ausgangsmaterial: 2 weitgehend identisch vergilbte Sets von PBT kappen, die untere Reihe mit den dunkleren Buchstaben wird verwendet, Einwirkzeit jeweils 24 Stunden:
Erster Versuch waren 30g "mega oxy Hemdenweiss" Pulver auf 300ml Wasser. Im Vergleich zur Textilempfehlung auf der Dose (30g auf 4L) eine sehr kräftige Mischung:
aufgehellt, vor allem die weisse Kappe hat profitiert. Dennoch noch nicht wirklich überzeugend.
Zweiter Versuch, 30% H2O2 pur im Glas mit den Kappen. :
die weisse Kappe ist wieder reinweiss und hat auch keinen erkennbaren Unterschied zur Unterseite mehr. Bei den grauen Kappen ist der Effekt nicht ganz so stark, aber doch eine leichte Verbesserung erkennbar. Evtl sind die grauen Kappen auch nicht *nur* vergilbt. Als Foto nicht einfach wiederzugeben.
Erster Eindruck für mich:
Reines H2O2 funktioniert auch ganz gut, bewölktes Tageslicht langt, die ganze Mixtur war bei den nicht beschrifteten Kappen nicht nötig. Als nächstes folgt Dan chlorix 50% verdünnt, und dann pur.
- RC-1140
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Das was das besondere an Retr0bright ist, ist dass eigentlich nicht ein bleichen beabsichtigt ist, sondern ein "rückfärben". Die die das entwickelt haben, haben untersucht, was das vergilben von ABS-Kunststoff bewirkt, nämlich Iod, welches in einer Verbindung als Flammschutz in das ABS gemischt wird, und dann durch UV-Licht aus der Verbindung gelöst wird. Dieses molekulare Iod ist es, welches ABS Kunststoff vergilben lässt. Mit Retr0bright versuchten die Erfinder diesen Prozess rückgängig zu machen. Es ist kein Bleichmittel im engeren Sinn, und es ist erst recht kein Reinigungsmittel. Es dient einzig dazu, ABS-Kunststoff, und nur ABS-Kunststoff in den ursprünglichen Farbton zurückzuführen.
Edit: Ups, falsch erinnert, das was färbt ist Brom, und nicht Iod.
Edit: Ups, falsch erinnert, das was färbt ist Brom, und nicht Iod.
- RC-1140
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Sorry für den Doppelpost, aber jetzt will ich mal etwas Klarheit in das Prinzip von Retr0Bright bringen.
Ich habe mir jetzt noch einmal den Artikel durchgelesen, und versuche es jetzt vereinfacht und auf Deutsch zu erklären.
Weil ABS-Kunststoff an sich entflammbar ist, wird dem Kunststoff ein Flammschutz beigemischt. Dieser Flammschutz ist Tetrabrombisphenol-A, kurz TBBP A. TBBP-A ist ein Molekül, welches 4 Bromatome enthält (deshalb Tetrabrom). Brom ist ein Halogen, und Halogene, sind mit die unreaktivsten Stoffe in der Chemie, und deshalb wurden sie oft als Feuerlöschmittel eingesetzt (man denke dabei an Halonlöscher). Gasförmige Halogene können aber die Ozonschicht schädigen, in Kunststoffen sind die Halogene aber fest in der Struktur des Kunststoffs eingebaut, und können dadurch nicht entweichen. Das TBBP-A ist ein einfacher Weg um viel Brom auf einfache Weise in den Kunststoff einzubauen, allerdings zerfällt TBBP-A unter UV-Licht. Dabei löst sich atomares Brom, und dieses ist Braun gefärbt. Das Brom verbindet sich dann meistens mit Sauerstoffatomen, während der Rest des TBBP-A, bekannt als Bisphenol-A aus dem Kunststoff entweicht. Das ist der Prozess des Vergilbens. Was nun das Wasserstoffperoxid (H₂O₂) macht, ist zerfallen, und dabei Wasserstoff freisetzen. Der Wasserstoff soll sich nun mit den Bromradikalen verbinden, da das Brom ein freies Elektron besitzt und der Wasserstoff dieses Ausgleicht (protonisiert). Dafür muss jedoch das Brom aus der Bindung mit dem Sauerstoff gelöst werden. Dafür benutzt man wiederum UV-Licht, das wie schon beim Vergilben das Brom aus der Bindung lösen kann. Um das Wasserstoffperoxid aber zu spalten wird ein anderer Stoff benötigt: Tetraacetylethylendiamin (TAED). TAED wird als „Booster“ bei Oxy Reinigern eingesetzt. Die Oxy-Reiniger die man in Retr0Bright verwendet dienen also nicht zum Reinigen oder Bleichen, sondern nur zum Spalten des Wasserstoffperoxids. Deshalb soll man den Oxy-Reiniger erst kurz vor Benutzung hinzufügen, da dieser die Mischung „aktiviert“ und das Wasserstoffperoxid spaltet.
Das ist im Prinzip der gesamte Ablauf der Retr0Bright-Reaktion.
Chlorbasierte Bleichmittel hingegen ersetzen einfach die Bromatome durch Chloratome. Das Problem dabei ist allerdings, dass Chlor vereinfacht gesagt „kleiner“ ist als Brom. Dadurch wird die Struktur des Kunststoffs löchrig, und das sollte man nach Möglichkeit vermeiden.
Deshalb eignet sich Retr0bright nur zum entgilben von ABS-Kunststoff, der mit Brom als Flammschutzmittel versetzt wurde.
Ich hoffe, das macht es etwas klarer, worum es bei Retr0Bright geht.
Ich habe mir jetzt noch einmal den Artikel durchgelesen, und versuche es jetzt vereinfacht und auf Deutsch zu erklären.
Weil ABS-Kunststoff an sich entflammbar ist, wird dem Kunststoff ein Flammschutz beigemischt. Dieser Flammschutz ist Tetrabrombisphenol-A, kurz TBBP A. TBBP-A ist ein Molekül, welches 4 Bromatome enthält (deshalb Tetrabrom). Brom ist ein Halogen, und Halogene, sind mit die unreaktivsten Stoffe in der Chemie, und deshalb wurden sie oft als Feuerlöschmittel eingesetzt (man denke dabei an Halonlöscher). Gasförmige Halogene können aber die Ozonschicht schädigen, in Kunststoffen sind die Halogene aber fest in der Struktur des Kunststoffs eingebaut, und können dadurch nicht entweichen. Das TBBP-A ist ein einfacher Weg um viel Brom auf einfache Weise in den Kunststoff einzubauen, allerdings zerfällt TBBP-A unter UV-Licht. Dabei löst sich atomares Brom, und dieses ist Braun gefärbt. Das Brom verbindet sich dann meistens mit Sauerstoffatomen, während der Rest des TBBP-A, bekannt als Bisphenol-A aus dem Kunststoff entweicht. Das ist der Prozess des Vergilbens. Was nun das Wasserstoffperoxid (H₂O₂) macht, ist zerfallen, und dabei Wasserstoff freisetzen. Der Wasserstoff soll sich nun mit den Bromradikalen verbinden, da das Brom ein freies Elektron besitzt und der Wasserstoff dieses Ausgleicht (protonisiert). Dafür muss jedoch das Brom aus der Bindung mit dem Sauerstoff gelöst werden. Dafür benutzt man wiederum UV-Licht, das wie schon beim Vergilben das Brom aus der Bindung lösen kann. Um das Wasserstoffperoxid aber zu spalten wird ein anderer Stoff benötigt: Tetraacetylethylendiamin (TAED). TAED wird als „Booster“ bei Oxy Reinigern eingesetzt. Die Oxy-Reiniger die man in Retr0Bright verwendet dienen also nicht zum Reinigen oder Bleichen, sondern nur zum Spalten des Wasserstoffperoxids. Deshalb soll man den Oxy-Reiniger erst kurz vor Benutzung hinzufügen, da dieser die Mischung „aktiviert“ und das Wasserstoffperoxid spaltet.
Das ist im Prinzip der gesamte Ablauf der Retr0Bright-Reaktion.
Chlorbasierte Bleichmittel hingegen ersetzen einfach die Bromatome durch Chloratome. Das Problem dabei ist allerdings, dass Chlor vereinfacht gesagt „kleiner“ ist als Brom. Dadurch wird die Struktur des Kunststoffs löchrig, und das sollte man nach Möglichkeit vermeiden.
Deshalb eignet sich Retr0bright nur zum entgilben von ABS-Kunststoff, der mit Brom als Flammschutzmittel versetzt wurde.
Ich hoffe, das macht es etwas klarer, worum es bei Retr0Bright geht.
- RC-1140
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Das wäre dann jedenfalls Retr0Bright. Allerdings wäre dabei auch UV-Licht vonnöten, um das Brom zu lösen. Alles andere im Retr0Bright dient nur dazu, um die Anwendung zu vereinfachen (Xanthan etc. verdicken, damit man das Werkstück einschmieren kann statt es darin einzuweichen) Aber da es sich hier um PBT Kappen handelt, ist fraglich, ob das so viel Unterschied macht. Wie gesagt, Retr0Bright ist eigentlich für flammgehemmtes ABS entwickelt.
Außerdem sei angemerkt, dass die Entwickler von Retr0Bright bewusst 10%iges Wasserstoffperoxid empfehlen, da höhere Konzentrationen dazu neigen die Polymere, also den Kunststoff anzugreifen. Das führt zu hässlichen weißen Spuren, die nicht wegzukriegen sind. Außerdem wird empfohlen, nicht zu viel Oxy-Reiniger zu verwenden. Die Entwickler von dem Zeug sind Industriechemiker und Kunststofftechniker, die werden schon wissen, welche Mischungsverhältnisse am besten passen.
Außerdem sei angemerkt, dass die Entwickler von Retr0Bright bewusst 10%iges Wasserstoffperoxid empfehlen, da höhere Konzentrationen dazu neigen die Polymere, also den Kunststoff anzugreifen. Das führt zu hässlichen weißen Spuren, die nicht wegzukriegen sind. Außerdem wird empfohlen, nicht zu viel Oxy-Reiniger zu verwenden. Die Entwickler von dem Zeug sind Industriechemiker und Kunststofftechniker, die werden schon wissen, welche Mischungsverhältnisse am besten passen.
- Azrael
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Das ist mir natürlich klarkint wrote:Hier scheint ein Missverständnis vorzuliegen, Retrobright ist nicht zum Säubern sondern zum Bleichen von Plastik gedacht.Azrael wrote:...Cilit Bang als Grundreinigung, das kannst du gefahrlos für alles verwenden.
Wenn du festsitzenden Schmutz hast, oder Notizen mit Edding etc: Nagellackentferner mit Aceton (gibts in jeder Drogerie)....
Ich denke nur das die von mir genannten Methoden die nächstbesten sind vor dem Versuch einer Bleichung.
Wir reden hier nicht von Aceton aus der Apotheke oder hohen Dosen. Ich sprach von Nagellackentferner mit Acetonkint wrote:Aceton ist kritisch. Es ist auch sehr leicht brennbar, und es ist ein Kontaktgift, es wirkt über die Haut und als Dampf über die Atemwege. Auf jeden fall auch Handschuhe tragen - kann unter anderem Leberschäden hervorrufen.
Viel wichtiger aber... es löst ABS plastik zb generell an.
Hab n Foto gefunden:
Und ich sagte ja schon das ich empfehle es nur vorsichtig und bei starken verschmutzungen zu verwenden.
- kint
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Ich mach mal den Rundumschlag:
@ Azrael:
von Retrobright abzuraten, dann als Alternative ne simple Reinigung empfehlen, usw.. sorry das ist mir zu inkonsistent. Es gibt Alternativen - die versuche ich hier aufzuzeigen. Zb das genannte reine Oxy pulver - allein das ist schon deutlich effektiver als cilit bang oder einfach nur zu waschen, aber Aceton oder Acetonhaltiges ist es imo für ABS sicher nicht.
@RC-1140:
danke fürs erinnern woher das kommt, das hatte ich schon wieder vergessen, dass es eigentlich nur bei ABS funktioniert. "Bleichen" hab ich der Einfachheit halber verwendet, künftig: retrobrighten für ABS. Und bleichen für PBT...
Was das Zweifeln anbelangt: Berechtigt. Auch hier mein Fehler, Gedankennotiz: Erst testen statt einfach nur zu vermuten....
Fazit:
Die blanko caps bei einer standard PBT Tastatur sind aus ABS. Und deswegen hats mit dem reinen H2O2 auch funktioniert. Und deswegen haben die beschrifteten caps auch nicht so erfolgreich retrobrightet.
Da wieder rund 24 Stunden um sind:
eine 50% Mischung aus Dan chlorix und Wasser. Wie gehabt keine direkte Sonneneinstrahlung (sowieso Norddeutschland ), einfach im Glas am Fenster schwimmen lassen und 4 mal zwischenzeitlich umrühren.
man erkennt ziemlich gut eine bleichende Wirkung. Diesmal tatsächlich Bleiche weil kein H2O2 involviert ist. Die weisse und graue ABS Kappen (blanklo caps) sind auch deutlich aufgehellt, aber lange nicht in dem Masse wie bei H2O2 - subjektiv aber heller als mit reinem OXY mega powerweiss.
Überaus überrascht bin ich von den PBT caps.
Die sind fast Neuzustand, und profitieren von Dan C deutlich mehr als von H2O2.
Gaaanz subjektiv werden die Kappen aber minimal angegriffen, vor allem die Legenden (gelasert !)
Zusätzlich hab ich ein zweites Experiment angesetzt:
50% 30%iges H2O2 mit 50% Wasser verdünnt, also ~ 15% iges H2O2, im Glas, 24 Stunden schwimmen lassen.... Ergebnis:
von links nach rechts:
24 Stunden 15% H2O2 - 24 Stunden 30% H2O2 - unbehandelt.
Auch bemerkenswert wie ich finde. Der Unterschied bei den beiden behandelten ist in real etwas geringer als auf dem Foto. wirkt wirklich recht gut.
Jetzt: Fussball.
@ Azrael:
von Retrobright abzuraten, dann als Alternative ne simple Reinigung empfehlen, usw.. sorry das ist mir zu inkonsistent. Es gibt Alternativen - die versuche ich hier aufzuzeigen. Zb das genannte reine Oxy pulver - allein das ist schon deutlich effektiver als cilit bang oder einfach nur zu waschen, aber Aceton oder Acetonhaltiges ist es imo für ABS sicher nicht.
@RC-1140:
danke fürs erinnern woher das kommt, das hatte ich schon wieder vergessen, dass es eigentlich nur bei ABS funktioniert. "Bleichen" hab ich der Einfachheit halber verwendet, künftig: retrobrighten für ABS. Und bleichen für PBT...
Was das Zweifeln anbelangt: Berechtigt. Auch hier mein Fehler, Gedankennotiz: Erst testen statt einfach nur zu vermuten....
Fazit:
Die blanko caps bei einer standard PBT Tastatur sind aus ABS. Und deswegen hats mit dem reinen H2O2 auch funktioniert. Und deswegen haben die beschrifteten caps auch nicht so erfolgreich retrobrightet.
Da wieder rund 24 Stunden um sind:
eine 50% Mischung aus Dan chlorix und Wasser. Wie gehabt keine direkte Sonneneinstrahlung (sowieso Norddeutschland ), einfach im Glas am Fenster schwimmen lassen und 4 mal zwischenzeitlich umrühren.
man erkennt ziemlich gut eine bleichende Wirkung. Diesmal tatsächlich Bleiche weil kein H2O2 involviert ist. Die weisse und graue ABS Kappen (blanklo caps) sind auch deutlich aufgehellt, aber lange nicht in dem Masse wie bei H2O2 - subjektiv aber heller als mit reinem OXY mega powerweiss.
Überaus überrascht bin ich von den PBT caps.
Die sind fast Neuzustand, und profitieren von Dan C deutlich mehr als von H2O2.
Gaaanz subjektiv werden die Kappen aber minimal angegriffen, vor allem die Legenden (gelasert !)
Zusätzlich hab ich ein zweites Experiment angesetzt:
50% 30%iges H2O2 mit 50% Wasser verdünnt, also ~ 15% iges H2O2, im Glas, 24 Stunden schwimmen lassen.... Ergebnis:
von links nach rechts:
24 Stunden 15% H2O2 - 24 Stunden 30% H2O2 - unbehandelt.
Auch bemerkenswert wie ich finde. Der Unterschied bei den beiden behandelten ist in real etwas geringer als auf dem Foto. wirkt wirklich recht gut.
Jetzt: Fussball.
- kint
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hier gehts übrigens weiter, nur grade etwas verlangsamt....
Ich hatte die 15% H2O2 Lösung nochmals halbiert um eine 7% Lösung zu erhalten.
Rechts oben im Bild. Nach 4 Stunden an einem sonnigen Tag waren die Dinger so weiss dass ich an einen Fehler glaubte und die 7% nochmals neu angesetzt habe..Ergebnis nach 3 Stunden Abendsonne darunter.
In der Mitte der Ausgangszustand.
Und links, das ist die gleiche 7% Lösung mit Kappen die ~36 Stunden im dunkeln brüten durften- UV Einwirkung lediglich wenn ich das Glas zum Schütteln entnommen habe. Kommt auf dem Bild nicht gut rüber aber quasi keinen Effekt.
Zwischenfazit:
Viel wichtiger als die Stärke der Lösung ist ausreichend UV Licht.
An bewölkten Tagen bringt es deutlich mehr die Einwirkzeit zu verlängern als die Konzentration zu erhöhen.
Was die Bezugsmöglichkeit angeht...
Ich habe die letzten Tage immer wieder mal damit verbracht in Tierhandlungen reinzuschauen, und Fressnapf scheint als Kette zuwenig in Aquaristik zu machen. Dann habe ich einen Laden gefunden der den Oxydator führt, auch das H2O2 dazu. Allerdings ausschliesslich 30%ig, und der Preis liegt nochmals 10% über meinem Drogisten.
Schön ist, dass das Zeug dort weggeschlossen ist, mit nem Merkblatt für die Verkäufer dass es auch für Sprengstoffherstellung taugt... Oh mei, Deutschland....
Ich hatte die 15% H2O2 Lösung nochmals halbiert um eine 7% Lösung zu erhalten.
Rechts oben im Bild. Nach 4 Stunden an einem sonnigen Tag waren die Dinger so weiss dass ich an einen Fehler glaubte und die 7% nochmals neu angesetzt habe..Ergebnis nach 3 Stunden Abendsonne darunter.
In der Mitte der Ausgangszustand.
Und links, das ist die gleiche 7% Lösung mit Kappen die ~36 Stunden im dunkeln brüten durften- UV Einwirkung lediglich wenn ich das Glas zum Schütteln entnommen habe. Kommt auf dem Bild nicht gut rüber aber quasi keinen Effekt.
Zwischenfazit:
Viel wichtiger als die Stärke der Lösung ist ausreichend UV Licht.
An bewölkten Tagen bringt es deutlich mehr die Einwirkzeit zu verlängern als die Konzentration zu erhöhen.
Was die Bezugsmöglichkeit angeht...
Ich habe die letzten Tage immer wieder mal damit verbracht in Tierhandlungen reinzuschauen, und Fressnapf scheint als Kette zuwenig in Aquaristik zu machen. Dann habe ich einen Laden gefunden der den Oxydator führt, auch das H2O2 dazu. Allerdings ausschliesslich 30%ig, und der Preis liegt nochmals 10% über meinem Drogisten.
Schön ist, dass das Zeug dort weggeschlossen ist, mit nem Merkblatt für die Verkäufer dass es auch für Sprengstoffherstellung taugt... Oh mei, Deutschland....
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ich vermute die originale Lösung war mit destilliertem.
Ich hingegen bin eher der hemdsärmliche Typ also Leitungswasser.
Man sollte den Anteil an UV im Sonnenlicht nicht unterschätzen. Man kann sich auch bei bewölktem Himmel gut nen Sonnenbrand holen. Wenn Du draussen aufstellst hast Du auch die Fensterscheiben als Faktor ausgeklammert (ich mein da gibts UV Filter ?) Wenn Du's eilig hast nimmste halt ne gute Wettervorhersage.
Ich hingegen bin eher der hemdsärmliche Typ also Leitungswasser.
Man sollte den Anteil an UV im Sonnenlicht nicht unterschätzen. Man kann sich auch bei bewölktem Himmel gut nen Sonnenbrand holen. Wenn Du draussen aufstellst hast Du auch die Fensterscheiben als Faktor ausgeklammert (ich mein da gibts UV Filter ?) Wenn Du's eilig hast nimmste halt ne gute Wettervorhersage.
- RC-1140
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Ich habe eher das Problem, dass ich keine Möglichkeit habe das irgendwo draußen hinzustellen. Aber irgendwann werde ich Retr0Bright auch noch ausprobieren, ich habe eine Tastatur von einem Atari ST (Cherry Black) die enorm vergilbt ist.
Und die Testreihen hier nur mit Wasserstoffperoxid erinnern mich an die Tests der Retr0Bright Erfinder. Die haben zuerst auch nur Wasserstoffperoxid benutzt, bis sie merkten, dass das TAED die Reaktion beschleunigt und verstärkt.
Und die Testreihen hier nur mit Wasserstoffperoxid erinnern mich an die Tests der Retr0Bright Erfinder. Die haben zuerst auch nur Wasserstoffperoxid benutzt, bis sie merkten, dass das TAED die Reaktion beschleunigt und verstärkt.